Mit zwei Fortbildungstagen gingen Katlenburger Erzieherinnen ins neue Jahr
Katlenburg - Die evangelische Kindertagesstätte in Katlenburg gehört seit August 2021 zu den insgesamt 14 Kitas in Trägerschaft des evangelisch lutherischen Kindertagesstättenverbands Leine-Solling. Und deswegen waren jetzt auch Schulungen angesagt, denn beim Verband bestehen fachliche Standards, zu denen auch die pädagogischen Fachkräfte der Kita Katlenburg geschult werden, heißt es in einer Mitteilung.
Am 2. und 3. Januar ging es um die Beobachtungs- und Dokumentations-instrumente, die in den Kitas des Verbandes angewandt werden. Am ersten Tag haben sich die 15 pädagogischen Fachkräfte der Kita gemeinsam mit der Fachberaterin des Kitaverbandes Sonja Ahrens mit dem Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren „Bildungs- und Lerngeschichten“ auseinandergesetzt.Bei dem Verfahren geht es darum, die Lernfelder des Kindes zu entdecken, mit ihm und den Kolleg:innen zu besprechen und entsprechend zu fördern.
In einer Lerngeschichte, die in Form eines Briefes an das Kind geschrieben wird, wird die Lernleistung des Kindes gewürdigt. Die Analyse wird mit Hilfe von Videosequenzen durchgeführt und die Fachkräfte waren begeistert, welche umfangreichen Erkenntnisse eine solche Filmauswertung ergibt.
Leiterin der Kita Heike Thiele meint dazu: „Wir können mit dieser Methode die Kinder sehr gut in ihrer Entwicklung unterstützen und unsere Pädagogik noch passgenauer an den Bedürfnissen der Kinder orientieren“.
Am zweiten Tag konnte über die Koordinations- und Fachstelle Sprachbildung (Kinderschutzbund/Northeim) eine Fortbildung zu den „Meilensteinen der Sprachentwicklung“ organisiert werden. Frau Teresa Gries als Leiterin der Fachstelle freut sich, dass sie den Entwickler des Beobachtungsverfahrens Dr. Detlef Häuser als Referent gewinnen konnte. Das Beobachtungsverfahren fokussiert sich auf den Bereich der Sprache und ergänzt damit das Instrument der „Bildungs- und Lerngeschichten“. Mit einer Gesetzesänderung im Jahr 2018 wurde das sogenannte „Sprachfeststellungsverfahren“, welches die Grundschulen ein Jahr vor Einschulung durchführten, abgelöst. Seither sind die Kitas verpflichtet, den Sprachstand der Kinder festzustellen und nötige Förderung, spätestens im letzten Jahr vor der Einschulung, zu installieren.
Fachberaterin Sonja Ahrens dazu: „Wir haben uns im Kitaverband seinerzeit für die Meilensteine der Sprachentwicklung entschieden, weil es bereits in der Krippe ansetzt.
Die Umsetzung des Verfahrens wird fortwährend fachlich begleitet und steigert kontinuierlich die Sprachförderkompetenzen unseres Fachpersonals.“ Dr. Detlef Häuser bestätigt aufgrund von wissenschaftlichen Untersuchungen: „Umso früher die Risiken identifiziert werden und die alltagsintegrierte Sprachförderung beginnen kann, umso besser für die sprachliche Entwicklung des Kindes.“
Alle Beteiligten waren von dem Gemeinschaftsprojekt zwischen der Koordinierungs- und Fachstelle Sprache, dem Kindertagesstättenverband Leine-Solling, dem Team der ev. Kita Katlenburg und der Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Häuser begeistert. Frau Gries und Frau Ahrens planen für die zweite Jahreshälfte eine weitere Veranstaltung mit dem Referenten für die „Fachkräfte Sprache-Land“ im Kitaverband Leine-Solling.